Verletzungspause – was nun? Der Anteil der Läuferinnen und Läufer, die sich schon einmal eine Verletzung zugezogen haben, ist vermutlich deutlich höher als der verletzungsfreien. Du hast dir zu hohe Ziele gesetzt, Körpersignale nicht beachtet, den Blick zu stark auf die gesetzten Ziele gerichtet oder einfach einen Fehltritt gemacht.
Verletzungspause – was nun?
Wenn du schon längere Zeit trainiert hast, wirst du dich in der Zwangspause ohne Trainings bestimmt komisch vorkommen: Die Bewegung fehlt, der Körper wird nicht gefordert, die Sauerstoffdusche bleibt aus, die angeregten Gespräche während lockerer Trainingsrunden bleiben aus, die Waage zeigt fast täglich neue Rekordwerte, du fühlst dich unterfordert und leer.
Wie kommst du da raus?
Als erstes ist einmal die positive Einstellung im Kopf wichtig. Positives Denken fördert die Heilung und hebt die Stimmung. Was willst du dir den Kopf darüber zerbrechen, was gewesen wäre, wenn… Es ist jetzt so. „Überlege dir, wo du ausgerutscht bist – und nicht wo du liegst.“ Wenn du dich über den persönlichen Formverlust oder die entgangenen Wettkämpfe und persönlichen Bestzeiten aufregst, dauert die Pause nur noch länger. Wichtig ist, dass du jetzt wieder nach vorne schaust und aus Fehlern lernst, die dir vielleicht passiert sind.
Die Angst, während der Trainingspause Gewicht zuzulegen, ist nicht ganz unbegründet. Der Körper hat sich auf eine gewisse Kalorienzufuhr eingestellt und wenn du gewohnheitsmässig weiterhin gleich viel futterst, legst du mit Sicherheit an Gewicht zu. Der Energieverbrauch der Trainingseinheiten fehlt dir. Achte also darauf, den Anteil an Kohlenhydraten etwas zu reduzieren und dafür mehr Früchte und Gemüse zu essen. Ein frische Karotte knabbern bringt mich vom Schokoladenessen ab – wenigstens fünf Minuten lang…
Alternativen prüfen
Vielleicht ist es dir trotz deiner Verletzung möglich, leicht Sport zu treiben, dies aber in einer Alternativsportart. Sehr schonend ist Aqua-Jogging, bei welchem du die Laufbewegungen aufrecht „schwimmend“ nachvollziehen kannst, aber keine Aufprallkräfte auf deinen Stützapparat wirken. Durch die Auftriebshilfe, eine Art Gürtel, kannst du problemlos im Wasser stehend „laufen“.
Trainingsfreie Zeit nutzen
Carpe diem – nutze den Tag! In dieser Zeit, die dir plötzlich frei zur Verfügung steht, könntest du viele Dinge tun, die während der Trainingszeiten sonst keinen Platz finden.
- Die Trainingszeit danach planen. Neue Ziele setzen.
- Deine Trainingsaufzeichnungen (Lauftagebuch) auswerten, aus gemachten Fehlern lernen. » Häufige Laufeinsteigerfehler
- Ein spannendes Buch lesen und damit in andere Welten tauchen, die Verletzungspause vergessen.
- Du legst dir Fachliteratur zu und bildest dich betreffend Lauftraining weiter.
- Du hast Zeit, die vielen Artikel auf Lauftipps zu lesen.
- Vielleicht hast du gerade jetzt Lust, dich zum Thema Laufen weiterzubilden. Lies ein gutes Buch über Ausdauertraining, Ernährung, Lauftechnik, Marathon-Erfahrungen usw. Stöbere im Internet.
- Statt an einem verpassten Wettkampf mitzulaufen könntest du als Zuschauer die Stimmung geniessen und anspornen.
- Oder du meldest dich als Helfer und sicherst damit die zeitaufwändige Vorbereitungen solcher Veranstaltungen.
- Du machst Dinge, für die du sonst kaum oder keine Zeit findest: Mit den Kindern basteln, ein anderes Hobby wieder aufleben lassen, gut essen gehen, Kinobesuche…
Verpasste Trainingseinheiten nachholen?
Es herrscht immer noch die Meinung, verpasste Trainingseinheiten müssen/können nachgeholt werden. Wenn du dich darauf festlegst, wird die nächste Pause nicht lange auf sich warten lassen! Wenn deine „Laufpause“ nur wenige Tage lang dauerte, kann es sogar sein, dass du mit der Wiederaufnahme des Trainings einen Form-Sprung machst. Ich habe das selber schon erlebt, als ich zwei Wochen vor einem Halbmarathon wegen einer starken Erkältung pausieren musste und nur noch drei Tage vor dem Wettkampf eine kurze, intensive Einheit absolvieren konnte. Danach lief ich persönliche Bestzeit.
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