Laufschuhe richtig schnüren: Momentan ist es eher in Mode, die Freizeitschuhe mit offenen Schnürsenkeln zu tragen und in der Gegend herum zu schlurfen. Als ich klein war, war das ein Zeichen, dass man noch nicht richtig Schuhe binden konnte und zudem war es gefährlich…
Laufschuhe richtig schnüren
Die Schnürsenkel wurden mit den Jahren immer robuster und ausgeklügelter. Waren sie früher noch flache Bänder, welche man bei Verknotungen kaum mehr lösen konnte, so sind sie heute im Querschnitt rund und vereinfachen das Zuschnüren. Knoten mit diesen „dicken“ Schnürsenkeln kannst du immer lösen – mit dem entscheidenden Nachteil, dass die Knoten beim Laufen auch schneller wieder aufgehen. Da hilft nur ein Doppelknoten – will man beim Wettkampf keine Zeit mit Schuhe binden verschwenden oder das verstauen der Schnürsenkel unter der Schnürung.
Die Schnürung ist ein wichtiger Teil des Laufschuhs und auf die Funktionalität des Schuhs abgestimmt. Änderungen können darauf Auswirkungen haben – beispielsweise eine schlechtere Stabilität des Fusses.
Hast du Probleme mit deinen Füssen, Waden, Knien? Eine sensomotorische Laufschuheinlage könnte Linderung bringen und mit den Reizen deine Laufhaltung korrigieren. » Was bringen Laufschuheinlagen?
Der goldene Mittelweg
Zu feste Schnürung kann auf den Fussrücken drücken, dort die Durchblutung behindern oder auf die Nerven, was sehr schmerzhaft sein kann. Ich habe das selbst während eines Halbmarathons erfahren: Schon kurz vor dem Start spürte ich, dass ich den rechten Schuh etwas zu fest geschnürt hatte, unterliess es aber in der Startnervosität, dies zu korrigieren. Ab Kilometer 14, die Füsse schwellen durch die lange Belastung an, drückte es mir stark auf den Rist und ich musste recht auf die Zähne beissen, um nicht eine unfreiwillige Pause mit verlorenem Laufrhythmus zu riskieren. Die Druckstelle schmerzte daraufhin noch mehrere Tage.
Die Füsse müssen in einem Laufschuhe mit moderater Schnürung guten Halt haben. Während eines längeren Laufes schwellen die Füsse an und brauchen etwas mehr Platz.
Je nach Laufschuh und Fusstyp werden dir andere Schnürtechniken helfen. In diesem Artikel beschreibe ich die Parallelschnürung, die Diagonalschnürung, die Schnürung gegen Druckstellen auf dem Rist und die Fersenhalt- oder Marathonschnürung. Alle Techniken sind bebildert und mit einer Animation verlinkt.
» Tapering – am Wettkampftag in Höchstform sein
Druck auf dem Rist? Parallelschnürung ausprobieren.
- Anstelle des Überkreuzens der Bändel werden diese unter dem Obermaterial nach oben zum nächsten oder übernächsten Loch geführt.
- Den Bändel der Schuhinnenseite ziehst du unten durch ins dritte Loch (innen) und stösst den Schnürsenkel nach oben. Den Bändel der Schuhaussenseite von unten durch das zweite Loch (aussen) nach oben.
- Ziehe den Bändel der Aussenseite von oben durch das zweite Loch der Innenseite und untendruch beim übernächsten Loch (innen) wieder hoch.
- Den Bändel vom dritten Loch (innen) ziehst du parallel zu den beiden anderen Bändern zum dritten Loch (aussen) und stösst ihn wieder von oben durch. Ziehe ihn von unten durch das übernächste, letzte Loch (aussen).
- Den Schnürsenkel der Schuhinnenseite parallel zum zweitobersten Loch (aussen) führen und von unten durch das letzte Loch der Innenseite.
- Fertig.
» Zur Animation der Parallelschnürung von Laufschuhen
Druck auf dem Rist vermindern
Ein andere Möglichkeit ist das Auslassen eines, beziehungsweise zweier Löcher, um dort den Druck auf das Rist zu minimieren:
- Schlüpfe dazu in den Schuh und markiere, wo die Schnürung drückt.
- Nun ziehst du den Schnürsenkel an der markierten Stelle unter dem Obermaterial zum nächsten oder übernächsten Loch und dort wieder hoch.
- Weiter geht es dann wieder normal gekreuzt.
» Animation Schnürung zur Fussrückenentlastung
Eine besonders komfortable Passform hat der Adidas UltraBOOST Parley. Er fügt sich wie eine Socke an deine Füsse und hält diese ohne Druck auszuüben fast ohne Schnürung.
Blaue Zehennägel vermeiden
Wenn du unter blauen Zehennägeln leidest und deine Schuhe nicht zu klein sind (während eines langen Laufes kann der Fuss bis zu einem Zentimeter „wachsen“), so hilft allenfalls die folgende Schnürtechnik:
- Beim Loch, welches am nächsten bei der grossen Zehe ist, ziehst du den Schnürsenkel direkt zum gegenüberliegenden obersten Loch.
- Das andere Ende ziehst du zum nächsten gegenüberliegenden Loch (unten durch) und parallel beim gegenüberliegenden Loch wieder nach unten.
- Von dort wieder schräg zum nächsten gegenüberliegenden Loch usw.
- Der Druck des Obermaterials wird dabei gemildert, oder genauer gesagt eher nach oben gezogen und lässt den Zehen etwas mehr Raum.
» Animation Diagonal-Schnürung
Marathonschnürung oder Fersenhaltschnürung
Bei der Fersenhaltschnürung benutzt du die Löcher, die du ganz oben an den Laufschuhen findest, um deinen Fuss besser im Schuh zu stabilisieren.
» Zur Fersenhaltschnürung oder Marathonschnürung
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Seitencode: LT194 – Kreuzschnürung, blaue Fussnägel, Schnürungen