Traillaufschuhe fürs Gelände: Läufst du gerne im Wald abseits von befestigten Wegen, durch Gestrüpp und über nasse Wiesen? Dann ist ein Traillaufschuh – ein Trail-Runner – das richtige für dich. Für alle, die nur wegen des schlechten Wetters einen Trailschuh anschaffen wollen, empfehle ich, die Vor- und Nachteile dieser Speziallaufschuhe gut abzuwägen. Nicht immer ist ein Traillaufschuh die beste Wahl!
Traillaufschuhe fürs Gelände
Um ein Umknicken auf unebenem, weichen Laufgrund möglichst zu verhindern, ist die Zwischensohle der Traillaufschuhe flacher gebaut. Dies ermöglicht im Gelände einen direkteren Fussabdruck, wie das die Lightweight-Trainer auf Asphalt ermöglichen. Die Dämpfung ist geringer als bei Strassenlaufschuhen, was auch einen besseren Bodenkontakt ermöglicht.
Ein guter Traillaufschuh muss die Bewegung im Fuss- und Grosszehengelenk dreidimensional zulassen können und trotzdem genügend Stabilität bieten.
Das Obermaterial der Traillaufschuhe ist fester, schmutzabweisend und meist wasserabweisend oder sogar wasserdicht. Das leichte Mesh-Material der normalen Laufschuhe könnte sich im Dornengestrüpp und Unterholz verfangen und beschädigt werden. Wasserdichte Traillaufschuhe haben dafür den Nachteil, dass du schnell heisse Füsse bekommst und dass die Schuhe durch die zusätzliche Membran schwerer werden und an Flexibilität einbüssen.
Die Zehenbox ist bei Geländelaufschuhen deutlich verstärkt, da sie beim Geländelauf viel stärker beansprucht wird.
Das Profil der Traillaufschuhe
Das Profil der Laufschuhsohle zeichnet einen Geländelaufschuh aus: Noppen- oder stollenartiges Profil gibt auf weichem, matschigen Boden besseren Halt und ermöglicht einen stärkeren Fussabdruck. Die feinen Profile der normalen Laufschuhe würden durch kleine Steinchen oder Erde schnell verstopfen und die Trittsicherheit beeinträchtigen. Dafür ist das stollenartige Profil auf Asphalt viel schneller abgenutzt und viele Trailschuhprofile sind durch die geringere Kontaktfläche auf nassem Asphalt äusserst rutschig – was zu Verletzungen führen könnte.
Die Sohlen der Traillaufschuhe sind deutlich fester als die gut gedämpften Strassen-Laufschuhe. Das ist vor allem auf weichem Untergrund viel angenehmer zum Laufen.
Ich habe lange auf Trail-Laufschuhe verzichtet. Seit ich mir ein Modell zugelegt habe, gehe ich bei schlechtem oder kaltem Wetter noch lieber auf die Laufstrecke oder laufe oft Trails querfeldein.
Entscheidungshilfe: Welche Traillaufschuhe kaufen?
Zusätzlich zu den Tipps zum Laufschuhkauf solltest du dir Folgendes überlegen:
- Ein schwererer Traillaufschuh bietet dir mehr Stabilität und Schutz, ein leichter dagegen weniger.
- Ein wasserdichter Traillaufschuh ist nicht nur schwerer, sondern durch das festere Obermaterial auch steifer.
- Möchtest du quer durch Wälder und Gestrüpp laufen, ist es wichtig, dass du die Schnürsenkel unter einem Schutz „verstecken“ kannst. Sonst bleibst du damit ständig hängen.
- Möchtest du auf normalen Wegen laufen, reicht ein feineres Sohlenprofil. Für schlammige und nasse Wege ist ein grobes Sohlenprofil besser und bekommst besseren Bodenhalt.
Schlechtwetterlaufschuhe
Für Läufe auf befestigten Strassen komme ich auch bei schlechtem Wetter mit normalen Laufschuhen aus. Wenn es kühl ist, mag ich das Laufen in wasserdichten Laufschuhen oder Traillaufschuhen. Diesen Komfort möchte ich nicht mehr missen. Deshalb steht bei mir immer ein Paar wasserdichte Laufschuhe für die Wintermonate bereit.
Traillaufschuhe sind mit oder ohne wasserdichtem Obermaterial ausgestattet. Die wasserdichte Membrane (zum Beispiel GORE-TEX) eignet sich bei nass-kalten Bedingungen sehr gut. Bei warmen Wetter herrschen aber durch die dichten Materialien im Laufschuh bald Tropenverhältnisse.
Wasserabweisende Obermaterialien sind nicht so dicht wie GORE-TEX, reichen aber bei etwas nassen Verhältnissen aus, um trockene Füsse nach Hause zu bringen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wärme von innen besser nach aussen abgegeben werden kann.
Wer gerne durch Bachbette und Pfützen springt, ist mit den wasserdichten Membranen schlecht bedient: Wasser, welches von oben in die Laufschuhe rinnt, bleibt im wasserdichten Schuh gefangen…
» Sensomotorische Laufschuheinlagen
Soll ich Trailschuhe kaufen?
Wenn du für Asphalttrainings einen normalen Laufschuh hast und du gerne querfeldein trainierst (nasse Wiesen, Unterholz, Match), bist du mit einem Geländelaufschuh gut beraten. Er gibt deinen Füssen besseren Halt, du hast länger trockene Füsse, bist besser gegen Umknicken geschützt und hast mit der profilierten Sohle einen sicheren Tritt. Achte beim Kauf solcher Laufschuhe auf eine besonders gute Passform!
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