Schrittlänge und Beinstreckung: Du bist konditionell auf einem hohen Leistungsstand und möchtest trotzdem schneller laufen. Dann hast du drei Möglichkeiten offen:
- Du erhöhst deine Schrittfrequenz.
- Du vergrösserst deine Schrittlänge.
- Du kombinierst beide Möglichkeiten.
Schrittlänge und Wettkampfzeit
Eine kleine Rechnung verdeutlicht die Zeiteinsparung an einem Halbmarathon: Du läufst die 21.1 km in 1:45 und hast eine Schrittfrequenz von 180 in der Minute. Die durchschnittliche Schrittlänge beträgt: 21100 m / 105 min / 180 Schritte = 1.12 m. Wenn du es nun schaffst, deine Schrittlänge nur um 1 cm zu verlängern, so sparst du auf die Halbmarathondistanz fast eine Minute.
Schrittlänge und Beinstreckung
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Schrittlänge zu erhöhen:
- Du versuchst, deinen Fuss möglichst weit vorne aufzusetzen. Das wäre völlig falsch, weil dein Fuss im Fersenbereich den Boden berühren und dein Vorankommen bremsen würde. Dein vorderer Fuss setzt idealerweise leicht vor deinem Körperschwerpunkt auf. Alles andere ist aktive Energievernichtung!
- Du versuchst, beim nach hinten gerichteten Fussabdruck das Bein zu strecken. Eine verminderte Dehnfähigkeit des Hüftbeugers verhindert eine optimale Beinstreckung (orange Linie). Du stellst sofort fest, dass bei genügender Streckung (grüne Linie) der Körper um die Distanz des Pfeiles mehr nach vorne geschoben würde. (Illustration: © Patrick Angst, Grafikdesign)
Verkürzte Oberschenkelmuskulatur
Viele Läufer und Läuferinnen unterschätzen die Wichtigkeit von dehnfähigen, laufspezifischen Muskelgruppen. Beim Lauftraining mit gleichbleibenden Bewegungsabläufen können negative Folgen auftreten: Die Muskelgruppen werden einseitig belastet und reagieren mit Verkürzung. Diese Muskeln können weniger Leistung abgeben und erschweren die Arbeit des muskulären Gegenspielers.
Fazit: Höherer Energieverbrauch.
Mit einer verkürzten hinteren Oberschenkelmuskulatur verschenkst du bei jedem Laufschritt Energie. Nun liegt es an dir, mit gezieltem Stretching zu sorgen, dass deine hintere Oberschenkelmuskulatur dir keinen Streich spielt.
Test: verkürzte Oberschenkelmuskulatur?
Mit einem kleinen Test kannst du überprüfen, ob deine hintere Oberschenkelmuskulatur ein Dehnprogramm vertragen würde: Lege dich in Rückenlage auf den Boden. Umfasse mit beiden Händen ein Bein auf der Höhe der Kniekehlen. Ziehe dieses Bein gestreckt zum Oberkörper. Den Fuss lässt du locker. Wenn deine hintere Oberschenkelmuskulatur verkürzt ist, bleibt der Unterschenkel deutlich von der senkrechten Verlängerung deines Oberschenkels entfernt. Du merkst bei dieser Übung auch, wie viel Kraft es kostet, das Bein richtig zu strecken.
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