Jogger und Joggerinnen zieht es im Frühjahr und Sommer oft in Wälder und Wiesen. Genau dort fühlen sich jedoch auch Zecken besonders wohl. Da Zecken lästig sind und Krankheiten übertragen können, wollen sich Naturliebhaber mit Insekten- und Zeckenschutz die Plagegeister vom Leib halten. Erfahre hier, was gegen Zecken und Mücken hilft.
Wann beginnt die Zeckensaison?
Bei schönem Frühlings- und Sommerwetter zieht es viele in die Natur – genau in die Zeit, in der Zecken besonders aktiv sind. In unseren Breiten reicht die Zeckensaison meist von März bis November. Natürlicher Schutz gegen Mücken und Zecken gehört deshalb zur Grundausstattung für Aktivitäten im Freien.
Da die Zeckenmonate mit der Freiluftsaison zusammenfallen, verzichten Naturfreunde ungern auf Bewegung draussen. Läufer und Läuferinnen wählen oft schattige Waldwege und Wiesenpfade – Bereiche, in denen sich auch Zecken bevorzugt aufhalten: an Waldrändern, im Unterholz, an feuchten Stellen oder im hohen Gras.
Zeckenschutz – warum ist er so wichtig?
Zecken gehören zu den Parasiten und leben vom Blut ihrer Wirte. Am häufigsten befallen sie kleine Säugetiere wie Nagetiere sowie Rehe und Rotwild, die in ihrem natürlichen Umfeld vorkommen. Dem Zeckenschutz kommt eine grosse Bedeutung zu, da Zecken Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen können. Einige Tiere tragen Krankheitserreger im Blut, die Zecken beim Saugen aufnehmen. Später können sie diese Erreger auf Menschen übertragen – darunter die Auslöser von Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
FSME verursacht häufig grippeähnliche Symptome, bleibt jedoch in manchen Fällen unbemerkt. In schweren Verläufen kann die Erkrankung eine Hirnhautentzündung auslösen, die mit Bewusstseinsstörungen, Koordinationsproblemen und sogar Lähmungen einhergeht.
Borreliose (auch Lyme-Krankheit) zeigt sich oft durch eine typische Wanderröte rund um die Einstichstelle. Weitere mögliche Beschwerden: Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen. Unbehandelt drohen bei der Lyme-Krankheit Spätfolgen wie Muskel- und Gelenkbeschwerden, starke Erschöpfung, Gedächtnisstörungen (Post-Lyme-Syndrom), Lähmungen, Hirnhautentzündung oder chronische Gelenkentzündungen (Lyme-Arthritis).6
Zecken vorbeugen bedeutet deshalb auch, ernsthafte Erkrankungen zu vermeiden.
Gibt es regionale Unterschiede beim Zeckenschutz?
Borreliose tritt in ganz Deutschland auf und macht regional keine Unterschiede. Zecken vorzubeugen ist in der Zeckensaison also bundesweit wichtig und sollte von jedem, der sich gerne in der Natur aufhält, beachtet werden.
FSME dagegen beschränkt sich auf bestimmte Gebiete – vor allem auf den Südosten der Bundesrepublik. Als Risikoregionen gelten nahezu ganz Bayern und Baden-Württemberg sowie Teile von Hessen, Thüringen und Sachsen.
In anderen Teilen der Welt treten durch Zecken weitere Erkrankungen auf, die in Deutschland aber keine Rolle spielen.
Zecken vorbeugen – was schützt vor einem Stich?
Ähnlich wie beim natürlichen Insektenschutz bildet beim Zeckenschutz die angepasste, geschlossene Kleidung eine wirksame Massnahme, um Zecken möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Das Tragen von bedeckender Bekleidung und festen Schuhen im Freien unterstützt effektiv dabei, Zecken und deren Stichen vorzubeugen.
Aus biologischer Sicht beißen Zecken nicht, auch wenn umgangssprachlich oft vom Zeckenbiss die Rede ist – korrekt handelt es sich um einen Stich. Zuvor wandern Zecken meist eine Weile über den Körper, bis sie eine geschützte, gut erreichbare Stelle zum Zustechen finden. Das machen wir uns beim Zeckenschutz zunutze: Nach dem Aufenthalt in der Natur, vor allem nach abenteuerlichen Querfeldein-Wegen durch Gräser und Büsche, hilft das Absuchen des Körpers nach Zecken, dem Stich vorzubeugen. Besonders beliebte Stellen für Zecken liegen an warmen, geschützten Körperregionen. Dazu zählen Hals, Achseln, Ellenbeugen, Bauchnabel, Genitalbereich und Kniekehlen. Zecken verstecken sich zudem gerne unter eng anliegender Garderobe zum Beispiel im Hüftbereich oder unter dem Uhrarmband. Diese Bereiche solltest du nach dem Aufenthalt im Freien sorgfältig absuchen.
Schnelles Entfernen der Zecke, selbst nach dem Festsetzen, gehört zum Zeckenschutz, da es das Risiko für die Übertragung der Borreliose-Bakterien vermindert. Im Gegensatz dazu, sind die FSME-Viren bei Zecken im Speichel, daher erfolgt die Infektion bereits beim Zustechen.
Gegen FSME gibt es zusätzlich eine Impfung. Sie stellt durch die Verhütung der Infektion einen indirekten Zeckenschutz für Personen dar, die oft in Risikoregionen im Freien durch Wälder, Felder und Wiesen streifen.
Zeckenschutz = Insektenschutz? Was hilft gegen Mücken und Zecken?
- Lange Kleidung wie Hosen und langärmelige T-Shirts erschwert es Zecken, sich festzusetzen, und schützt als natürlicher Insektenschutz gleichzeitig vor Mückenstichen.
- Besonders beim Laufen greifen viele dennoch zu leichter Sportkleidung. Helle Outfits helfen dabei, Zecken schneller zu erkennen.
- Um direkten Kontakt mit Zecken vorzubeugen, empfiehlt sich das Laufen auf gut begehbaren Wegen – ohne Berührung von Gräsern, Büschen, Waldrändern oder Unterholz.
Wer bei hohen Temperaturen nicht auf luftige Kleidung verzichten möchte, greift ergänzend zu sogenannten Repellents als kurzfristigen Zeckenschutz. Diese Sprays halten Zecken und Mücken für eine begrenzte Zeit fern und eignen sich ideal für kürzere Laufeinheiten. Einige Präparate bieten kombinierten Zecken- und Insektenschutz – so gelingt das Joggen in der Natur auch während der Zeckensaison ohne störende Begleiter.